Im Arbeitsalltag gibt es Erwartungen, die an Sie als Arbeitnehmer und Ihre zu erfüllenden Aufgaben gestellt werden. Dabei kann allerhand schiefgehen.
Eine positive Fehlerkultur sorgt dafür, dass …
Eine positive Fehlerkultur sorgt somit nicht nur für ein gutes Betriebsklima, sondern ist auch ein Entwicklungsmotor.
Bei persona service ist es uns wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der über Fehler offen gesprochen werden kann. Wir haben deshalb zwei unserer Führungskräfte gefragt, welches Vorgehen Sie sich wünschen, wenn im Team Fehler passieren. Dabei wird klar: Wichtig ist vor allem, dass Fehler schnell und offen angesprochen werden.
„Fehler macht niemand gern und sie passieren auch eher selten. Wir alle sind aber keineswegs fehlerfrei, ich auch nicht. Wenn es jedoch trotz aller Anstrengungen mal passiert, dann möchte ich Sie ermutigen, die Initiative zu ergreifen und den Kontakt zur Führungskraft zu suchen, egal wie, ob persönlich, telefonisch oder per Mail. Der Führungskraft geht es gar nicht darum „wer das war“, sondern wie ist der Schaden zu begrenzen und wie kann eine Wiederholung in der Zukunft vermieden werden. Aus Fehlern zu lernen hat schon Theodor Fontane verstanden: „Wer aufhört Fehler zu machen, lernt nichts mehr dazu“.
„Ich wünsche mir, dass meine Kolleginnen und Kollegen zu mir kommen, wenn Fehler passieren. Dann können wir gemeinsam schnellstmöglich nach einer Lösung suchen, um den Fehler wieder zu beheben.
Wie man gemeinsam Erfolge feiert, kann man auch gemeinsam Fehler lösen.
Wichtig ist, sich im Voraus bewusst zu sein, dass zur Fehlerkommunikation auch immer eine Entschuldigung gehört. Ob Sie mit Ihrer Kollegin oder Ihrem Kollegen kommunizieren oder doch Ihrer Führungskraft – lassen Sie die Person wissen, dass Sie sich Ihres Fehlers bewusst sind. Um die Konsequenzen für den Fehler möglichst gering zu halten, sollten Lösungsvorschläge im Voraus überlegt werden. Dies betont, dass Sie vorausdenkend sind und auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.
Eine konstruktive Fehlerkultur bietet die Chance, Methoden auszuprobieren und eventuell vieles aus eigenem Können zu erarbeiten. Vor allem, wenn Sie eine neue Stelle besetzen, sind es Missgeschicke, die Ihnen viel beibringen können. Sie lernen aus jedem noch so kleinen Fehler und verbessern den Prozess immer weiter für die Zukunft. Dies ist Ihnen auch aus Ihrem Alltag bekannt: Wenn ein Patzer in der Vergangenheit bereits gemacht wurde, achten Sie beim nächsten Mal besonders darauf, dies nicht noch einmal zu wiederholen. Außerdem lernen Sie, nicht an der Vergangenheit festzuhalten, sondern mit Fehlern abzuschließen und somit Chancen in der Zukunft offener entgegenzutreten. Sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber können von Ihrem neu erlernten Wissen nur profitieren.
Eingeständnisse zeigen Größe! Die Akzeptanz der Tatsache, dass auch Sie Fehler machen und nicht perfekt sind, trägt dazu bei, dass Sie auch viel mehr Nachsicht für Ihre Mitmenschen zeigen können und so persönlich wachsen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit dieser Einsicht geben die akzeptierende Fehlerkultur an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter und ermöglichen, diese Nachsicht auch in ihnen zu etablieren. Es ist demotivierend, wenn vor allem in Führungspositionen Fehler nicht zugegeben und nicht akzeptiert werden. Ein jeder Fehler und der richtige Umgang damit können somit eine Learning-Experience für das gesamte Team darstellen und auf Dauer zu einem besseren Betriebsklima führen!
Schon Kindern wird beigebracht, dass sie „zu ihren Fehlern stehen sollen“. Das ist aber leichter gesagt als gedacht – wenn Ärger droht, liegt das Verschweigen von Fehlern nahe. Das ist im Berufsleben nicht anders. Zu einer positiven Fehlerkultur im Unternehmen tragen beide Seiten bei: Arbeitnehmende, die zu ihren Fehlern stehen und bereit sind daraus zu lernen. Und Unternehmen, die Offenheit belohnen, mit Fehlern konstruktiv umgehen und lösungsbasiert agieren.
Ein Umfeld, in dem niemand Angst hat, Fehler zuzugeben, kann nur entstehen, wenn auf Fehler freundlich und konstruktiv reagiert wird. Es lässt sich natürlich nicht vermeiden, dass man sich ärgert, wenn etwas richtig schiefgeht – das ist dann jedoch nicht der richtige Moment für ein klärendes Gespräch. Die folgenden Punkte zählen zu den „No-gos“ und sorgen für eine negative Fehlerkultur:
Es gibt Fehler, die punktuell und akut passieren. Diese sollten auch sofort besprochen und Lösungen gefunden werden. Daneben ist es aber auch wichtig, ein regelmäßiges Feedbacksystem zu etablieren, das hilft, in einem geschützten Rahmen grundsätzliche Probleme in der Arbeitsweise oder der Kommunikation zu besprechen. Auch Schulungsbedarf kann hier thematisiert werden. Das gilt in beide Richtungen: Sowohl Arbeitnehmende als auch Führungskräfte können hier ihre Themen offen ansprechen.
Es ist wichtig, dass Arbeitnehmende wissen, dass es diese Möglichkeit regelmäßig gibt. Gleichzeitig muss es aber auch jederzeit möglich sein, spontan einen solchen Rahmen zu schaffen.
Schuldzuweisungen oder gar Wut helfen niemandem – und dienen auch der Sache nicht. Wichtig für eine positive Fehlerkultur ist, dass die Priorität von allen Beteiligten darauf liegt, den Fehler zu analysieren und Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen. Dabei kann die Führungskraft bei Bedarf unterstützen, indem sie beispielsweise dabei hilft, einen neuen Prozess für den missglückten Arbeitsablauf zu erarbeiten.
Es klingt so einfach und stellt trotzdem oft einen unerkannten Hebel dar: Transparenz. Im Kontext der Fehlerkultur bedeutet Transparenz, dass die Ansprüche, die an Aufgaben und Projekte gestellt werden, klar definiert sein müssen. Es ist schwierig, einen Fehler zu kommunizieren, wenn das Ziel zuvor nicht transparent festgelegt wurde, denn Fehler sind nichts anderes als ein Abweichen vom Zielbild. Und auch, wenn ein Fehler passiert ist, ist eine transparente Kommunikation wichtig: Fehler müssen freundlich und konstruktiv, aber gleichzeitig auch sehr klar, benannt werden. Auch die Erwartung, wie der Fehler korrigiert und in Zukunft verhindert werden soll, muss transparent geäußert werden. Hier ein Beispiel:
„Das Unternehmenslogo muss auf Flyern immer unten rechts platziert werden. Bitte sieh Dir dazu unser Corporate Design-Manual noch einmal an. Korrigiere den Flyer bis morgen um 10 Uhr, lass mich noch einmal draufschauen und schicke ihn dann bis spätestens 15 Uhr an die Druckerei. Bitte erarbeite bis Freitag zusammen mit Sabine eine Checkliste für die Erstellung von Flyer, damit dieser Fehler vermieden werden kann.“
Die Führungskraft kommuniziert hier offen: