Small Talk auf der Arbeit – ätzende Verpflichtung oder die Rettung langer Nachmittage? Small Talk erfüllt eine wichtige kommunikative Funktion, kann aber auch extrem anstrengend sein. Gibt es auf der Arbeit eine Small Talk-Pflicht?
Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie sind neu im Unternehmen und haben Ihre ersten Wochen gut überstanden. Bisher kennen Sie Ihre neue Vorgesetzte nur aus Erzählungen. Nun sind Sie morgens auf dem Weg in Ihre Abteilung und begegnen sich im Aufzug. Was nun? Ignorieren Sie die Stille in der Hoffnung, dass die Fahrt schnell vorbei geht? Ist Ihnen die Situation so unangenehm, dass Sie sofort aussteigen und lieber die Treppe nehmen? Oder quatschen Sie los, bis Ihre Vorgesetzte von alleine die Flucht ergreift?
Situationen dieser Art passieren im Schnitt wohl mehrmals täglich. Sie sehen schon: Geschickter Small Talk kann Sie und andere in unangenehmen Situationen retten.
Den typischen Small Talk könnte man als oberflächliches, obligatorisches Gespräch beschreiben, das nur aufgenommen wird, um eine unangenehme Stille zu vermeiden. Im Grunde wird diese Stille übrigens auch nur subjektiv als unangenehm empfunden, das ist unter anderem auch abhängig von der jeweiligen Kultur und Einstellung der anderen Person.
Das Gespräch wird nicht wirklich auf inhaltlicher Ebene geführt, zumindest der steht der Inhalt an sich nicht im Vordergrund. Man spricht um des Sprechens willen.
Wenden Sie Ihr Wissen über Small Talk nun auf die Fahrstuhlsituation an, schaffen Sie sich selbst eine gute Basis für die richtige Verwendung von Smalltalk im Büro. Eine Besonderheit in diesem Szenario ist allerdings, dass Ihre Vorgesetzte hierarchisch über Ihnen steht. Daher sollten Sie allein aus Höflichkeit auf sie zugehen, um Ihr Interesse und Ihre Offenheit zu zeigen.
Versuchen Sie aber genauso auch taktvoll zu sein und so die Gemütslage Ihrer Chefin zu analysieren und in die Gesamtsituation einzuordnen. Merken Sie, dass sie gestresst oder mit den Gedanken ganz woanders ist, dann respektieren Sie das und kommunizieren Sie nur durch Ihre Körpersprache.
Starten Sie mit einer simplen, allgemeinen Aussage und sehen Sie diese als eine Art Einladung zum Gespräch. Damit geben Sie Ihrem gegenüber die Möglichkeit, sich für eine Gesprächsrichtung zu entscheiden. Besonders, wenn Sie mit Vorgesetzten sprechen, ist das eine gute Option. Keine Sorge, Ihre Absicht, ein Gespräch zu beginnen, wird in der Regel als solche erkannt.
Auf die richtige Formulierung kommt es an! Small Talk wirkt oft aufgezwungen und unangenehm. Wir zeigen Ihnen jeweils zwei positive und zwei negative Beispiele.
Es klingt zugegebenermaßen abgedroschen, aber: Den besten Eindruck hinterlassen Sie, wenn Sie authentisch sind. Seien Sie Sie selbst und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Sind Sie eher ein ruhiger Typ, so müssen Sie auch nicht zwanghaft ein super spannendes Gesprächsthema finden. Sind Sie eher ein redefreudiger Mensch, so sollten Sie das nicht unterdrücken. Dennoch müssen Sie natürlich darauf achten, dass Sie nicht zu viel über sich selbst reden. Lassen Sie Ihr Gegenüber auch zu Wort kommen!
Mit unseren Tipps für Small Talk auf der Arbeit kommen Sie gut durch „verschwiegene“ Situationen. Small Talk ist wirklich keine Königsdisziplin und wird eigentlich nur dann unangenehm, wenn Sie zu lange darüber nachdenken.