Das Jonglieren mit Zahlen liegt Dir, wie nichts anderes. Du kennst verschiedene Marketingstrategien aus dem FF und wickelst mit Deiner kommunikativ-empathischen Persönlichkeit jeden Verhandlungspartner um den Finger? Dann denke doch einmal über eine Karriere als Industriekauffrau bzw. Industriekaufmann nach.
Industriekauffrauen und -männer kennen sich bestens mit den Unternehmensabläufen aus und sind daher in einem in einem breitgefächerten Gebiert einsetzbar. Beispielsweise stehen sie neben der Auftragsbearbeitung- und -abwicklung in direktem Kontakt zu ihren Kunden und beraten diese fachgerecht. Im Bereich des Controllings erstellen Industriekaufleute z. B. Auswertungen und deuten den Verlauf der Firmenkennzahlen. Eingesetzt im Marketingbereich können Industriekauffrauen und -männer Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln. Als Industriekauffrau/Industriekaufmann in der Finanzbuchhaltung buchst Du Eingangs- und Ausgangsrechnungen, gleichen Konten aus und arbeitest ggf. am Jahresabschluss des Unternehmens mit. In der Beschaffung ist es die Aufgabe von Industriekaufleuten, die Bestände zu verwalten, Angebote einzuholen und Verhandlungsgespräche mit Lieferanten zu führen. Logisches Denkvermögen, Zahlenverständnis und Kommunikationsfähigkeit sind die drei tragenden Säulen des Berufsbildes „Industriekauffrau“ bzw. „Industriekaufmann“.
Schulabschluss: mittlerer Bildungsabschluss
Ausbildungsart: dual (Berufsschule und Ausbildungsbetrieb)
Dauer: 3 Jahre, Verkürzung oder Teilzeit möglich
Um als Industriekauffrau bzw. Industriekaufmann tätig zu sein, ist rechtlich keine bestimmte Vorbildung notwendig. Firmen stellen überwiegend Bewerber mit Fachhochschul- oder Hochschulreife ein. Du solltest eine kommunikative Persönlichkeit haben und auch vor Gesprächen mit unbekannten Gesprächspartnern nicht zurückschrecken. Industriekaufleute zeichnen sich durch ein hohes Maß an Kompetenz aus, da sie während der Ausbildung viele verschiedene Themenbereiche durchlaufen. Mathematisches Verständnis ist von Vorteil, da Industriekauffrauen bzw. Industriekaufmänner häufig wirtschaftliche Sachverhalte durchblicken müssen. Als Industriekauffrau oder -mann solltest Du verantwortungsbewusst sein, denn arbeitest Du z. B. im Bereich der Finanzbuchhaltung oder des Controllings, dann hängt die Korrektheit der betrieblichen Zahlen auch von Deiner Arbeit ab. Vertretest Du im Personalwesen Deinen Arbeitgeber auf Messen oder Tagungen, so verhält es sich ähnlich. Ein sehr guter Eindruck ist hier essenziell. Doch nicht nur rationales Verhalten und Zahlenaffinität spielen in der Tätigkeit von Industriekaufleuten eine große Rolle. Im Bereich Marketing z. B. zählt auch die Kreativität, denn hier entwickelst Du mit Kolleginnen und Kollegen neue Werbestrategien oder Bewerberkampagnen. Du recherchierst Inhalte für die Broschüren oder Präsentationen und texten für die Homepage des Unternehmens.
Eine Ausbildung zur Industriekauffrau oder zum Industriekaufmann mit anschließender Berufserfahrung berechtigt an einigen Universitäten zur Absolvierung eines berufsnahen Studiengangs, z. B. Betriebswirtschaftslehre oder Wirtschaftswissenschaften. Alternativ können Industriekaufleute auch den Fachwirt oder Betriebswirt machen. Beides lässt sich sowohl als online als auch als Präsenzkurs absolvieren. Häufig übernehmen Arbeitgeber einen Teil der Kosten, wenn Du Dich im Gegenzug bereit erklärst, für eine bestimmte Zeit im Unternehmen zu bleiben.
07.00 Uhr Arbeitsbeginn
09.00 Uhr Vorbereitung Lieferantengespräch
10.00 Uhr Lieferantengespräch
12.00 Uhr Nachbereitung Verhandlungsgespräch
12.30 Uhr bis 13.00 Uhr Mittagspause
13.00 Uhr Aufgaben mit dem Azubi bearbeiten
14.00 Uhr Nachbereitung Verhandlungsgespräch
15.30 Uhr Feierabend
Wenn eine Industriekauffrau oder ein Industriekaufmann morgens an seinem Arbeitsplatz ankommt, loggt sie oder er sich zuerst am PC ein. In einem Betrieb mit Gleitzeitregelung beginnen Industriekaufleute meist zwischen 07.00 Uhr und 09.00 Uhr. Zuerst werden die verpassten E-Mails des vergangenen Nachmittags bearbeitet. Kunden werden zurückgerufen, Angebote verglichen und auch die Bearbeitung der Hauspost ist die Aufgabe von Industriekaufleuten. Sobald alle Kolleginnen und Kollegen anwesend sind, finden sie sich zu einer Frühbesprechung ein, in welcher die wichtigsten Themen des Tages besprochen und etwaige Besonderheiten mitgeteilt werden.
Im Laufe des Vormittags steht ein wichtiges Verhandlungsgespräch mit einem Lieferanten an. Die Teilnahme bzw. das Führen solcher Gespräche fällt auch in den Aufgabenbereich von Industriekauffrauen und Industriekaufmännern.
Um perfekt vorbereitet in das Verhandlungsgespräch zu gehen, beginnst Du gegen 9.00 Uhr damit, sich alle nötigen Informationen für die Verhandlungen final anzusehen und zu ordnen. In Deine Unterlagenmappe legst Du alle wichtigen Dokumente zusammen und gehst dann in die Verhandlungen. Das Gespräch mit dem Werbemittellieferanten verläuft gut und nach ca. zwei Stunden ist es zu einem Vertragsabschluss gekommen.
Gegen 12.00 Uhr ist das Gespräch beendet und Du verabschiedest den Vertragspartner. Zurück in der Abteilung zählt das Dokumentieren und Digitalisieren der Verträge ebenfalls zu den Aufgaben von Industriekaufmännern bzw. Industriekauffrauen.
Um 12.30 Uhr gehst Du als Industriekauffrau/-mann in Deine Mittagspause, welche 30 Minuten dauert.
Wenn die Mittagspause um 13.00 Uhr endet, gehst Du mit neuem Elan zurück in Deine Abteilung. Der Auszubildende Deiner Abteilung kommt zu Dir ins Büro. Zusammen mit dem Auszubildenden entwirfst Du eine Angebotsanfrage und erklärst diesem dabei alle Einzelheiten.
Ab 14.00 Uhr bereitest Du eine Präsentation für die Geschäftsleitung vor. Alle wichtigen Vertragspunkte, die Du in Deinem Verhandlungsgespräch mit dem Vertreter des Lieferanten abgestimmt hast, sind Gegenstand der Präsentation. Die Geschäftsleitung möchte genauestens darüber informiert werden, welche Vorteile das Unternehmen durch einen Rahmenvertrag mit dem neuen Lieferanten hat. Auch diese Aufgabe übernimmst Du als Industriekauffrau oder Industriekaufmann, da Du der direkte Ansprechpartner für den Lieferanten bist. Nach Anfertigung der Präsentation informierst Du per E-Mail alle Kolleginnen und Kollegen Deiner Abteilung über den neuen Vertrag und seine Rahmenbedingungen.
Um 15.30 Uhr verlässt Du das Unternehmen und gehst in den wohlverdienten Feierabend. Zuvor hast Du noch einen Termin mit der Geschäftsleitung für den nächsten Tag bestätigt und Dein Telefon auf den Spätdienst umgestellt.
Dieser Tageablauf ist ein exemplarisches Beispiel anhand eines Industriekaufmanns bzw. einer Industriekauffrau in der Abteilung Beschaffung.