Ein berufliches Netzwerk wie Xing sollte niemals mit einem reinen Social Network wie Facebook verwechselt werden. Die Nutzung erfolgt ganz grundsätzlich anders. Im Berufsnetzwerk geht es in erster Linie um ehrliche und strikt berufsbezogene Selbstdarstellung. Übertreibungen oder unehrliche Informationen können auf Facebook unterhaltsam sein, sind aber in beruflichen Netzwerken fehl am Platz und können sich nachteilig auf den Eindruck des Profils auswirken. Informationen im Karrierenetzwerk sollten deshalb wahrheitsgemäß und möglichst konsistent sein.
Die beruflichen Netzwerke haben sich auf den Arbeitnehmer- und Arbeitgebermarkt spezialisiert. Die Plattformen bieten für User und Unternehmen die Möglichkeit, persönliche berufliche Skills, Vorlieben und Wünsche über ein Profil abzubilden. Der primäre Nutzen eines Karriere-Netzwerks ist also ganz eindeutig die berufliche Selbstdarstellung. Daraus folgen verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, die folgendermaßen zusammengefasst werden können:
Sie können sich über Unternehmen und andere Personen informieren.
Unternehmen und andere Personen können sich über Sie informieren.
Networking ist die zweite wichtige Funktion von Karrierenetzwerken. Im Grunde funktionieren Xing, LinkedIn etc. wie ein interaktives Adressbuch.
Berufliches Netzwerken hat viele Vorteile. Stellen Sie sich beispielsweise vor, ein Kollege verlässt die Firma und ist 3 Jahre später Abteilungsleiter und auf der Suche nach Personal. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er seine Kontakte durchgeht und so an Sie denkt!
Auch bei Kollegen aus anderen Abteilungen, der Geschäftsleitung oder Firmen, bei denen es mal nicht ganz für eine Einstellung gereicht hat, bleiben Sie im Gedächtnis!
Neben Informationen über den beruflichen Werdegang wird in beruflichen Netzwerken auch nach individuellen Stärken und Soft Skills gefragt. Hierzu zählen Informationen wie Werdegang, Interessen und Skills. Das Profil kann durch ein Bild und möglicherweise auch ein kurzes Statement ergänzt werden. Hier gibt es keinen Leitfaden, wie ein Profil am besten gestrickt sein sollte. Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, dass das Profil durchaus als potenzielle Bewerbung dient. Füllen Sie die Angaben möglichst vollständig aus, überfrachten Sie Ihr Profil aber nicht mit unnötigen Informationen (Stichwort „Gewinner des Vorlesewettbewerbs“). Im Employer Branding gibt es unterschiedliche Ansätze, mit welchen Inhalten zukünftige Mitarbeiter am besten geworben werden können.
Wie nutzt man die Karrierenetzwerke richtig, wenn man eine neue Stelle sucht? Als Arbeitnehmer auf Jobsuche kann man die Plattformen auf gezielt verwenden. Ihr Profil ist ein öffentliches Aushängeschild für interessierte Unternehmen. Es ist also sinnvoll, das Profil so aufzubereiten, dass ein Personaler auf einen Blick alle notwendigen Informationen sehen und den Arbeitnehmer kontaktieren kann. Häufig können Sie auch einen „Ich bin auf der Suche“-Status einstellen und/oder einen kleinen Text verfassen. Dieser sollte positiv formuliert sein. Also nicht „Ich bin arbeitslos und brauche dringend einen neuen Job“, sondern „Ich will mich weiterentwickeln und freue mich auf tolle Möglichkeiten im Rhein-Main-Gebiet!“
Die Frage, ob Sie einen bezahlten Account für Ihre Karrierenetzwerke benötigen, können Sie nur selber beantworten. Prinzipiell können Sie die beruflichen Netzwerke auch gut nutzen, wenn Sie einen normalen Account anlegen. Die Premium-Accounts bieten jedoch einige Vorteile. Wenn Sie gerade aktiv auf Jobsuche sind, kann der Premium-Account daher durchaus sinnvoll sein! Wenn Sie die bezahlte Mitgliedschaft nur für einen kurzen Zeitraum benötigen, denken Sie daran, sich direkt eine Erinnerung für die Kündigung abzuspeichern.