Mit Genauigkeit, Kreativität und Handwerksgeschick machen sich Tischlerinnen und Tischler ans Werk. Der Traditionsberuf ist im Süden unter dem Namen Schreinerin oder Schreiner und im Norden unter der Bezeichnung Tischlerin oder Tischler bekannt. Aus Holz fertigen sie Möbel wie Einbauschränke, Tische und Kommoden. Wenn Du gerne handwerklich arbeitest und nach getaner Arbeit etwas vor sich stehen haben möchtest, dann ist dieser Beruf für Dich gemacht!

Welche Aufgaben haben Tischlerinnen und Tischler?

  • Beratung der Kunden zu Auftragsarbeiten
  • Reparatur von Möbelstücken
  • neue Möbel anfertigen
  • Türen, Holzrahmen und Parkette bauen
  • Maße nehmen

Tischlerinnen und Tischler stellen vorwiegend Möbel, Türen, Fenster und andere Innenausbauten aus Holz her. Der Beruf ist ein absoluter Allrounder: nahezu alles, was aus dem Werkstoff Holz gefertigt werden kann, fällt in den Tätigkeitsbereich von Tischlerinnen und Tischlern.

Um individuelle Kundenwünsche richtig umzusetzen, führen Schreinerinnen und Schreiner zunächst Beratungsgespräche. Du findest heraus, was dem Kunden wichtig ist und übersetzen den Wunsch in die Möglichkeiten der fachlichen Umsetzung. Wie soll die neue Küche aussehen? Welche Maße müssen genommen werden? Gerade bei Einbaustücken nehmen Tischlerinnen und Tischler vor Ort selbst Maß, um die Aufgabe perfekt umzusetzen.

Bevor der Bearbeitungsprozess eines Möbelstücks startet, fertigen Tischler zuerst Entwürfe, Grundrisse, Raumskizzen und technische Zeichnungen an. Dann beginnt er seine Überlegungen anhand der Pläne umzusetzen. Hierfür arbeiten Tischlerinnen und Tischler mit verschiedenen Maschinen, um die Oberfläche des Holzes zu behandeln und die Gegenstände zu formen. Sägen, Hobeln, Schleifen, Lackieren, Versiegeln, Schrauben und Leimen gehören zu den wichtigsten Aufgaben eines Tischlers.

In der Werkstatt werden die Maßanstücke gefertigt. Ob Kommode, Tisch oder Holztür: Schreinerinnen und Schreiner können es anfertigen. Natürlich hat jede und jeder ihr oder sein Spezialgebiet und fokussiert sich darauf.

Die Ausbildung

Schulabschluss: mittlerer Bildungsabschluss
Ausbildungsart: duale Ausbildung in der Berufsschule und im Betrieb
Dauer: 3 Jahre, Verkürzung auf 2–2,5 Jahre möglich

Persönliche Voraussetzungen

  • Handwerksgeschick – zwei linke Hände passen nicht zum Berufsbild
  • technisches Verständnis – im Umgang mit den Werkstoffen und Maschinen
  • Serviceorientierung – im Umgang mit den Kunden ist eine gute Serviceeinstellung gefragt
  • körperliche Belastbarkeit – Kraft und Ausdauer beugen Berufsverletzungen vor

Um eine Lehre als Tischlerin oder als Tischler zu beginnen, wird meist ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Während der Ausbildung lernst Du zu Beginn einfache Produkte aus Holz herzustellen und zu veredeln. Daneben werden das Planen und Vorbereiten von wichtigen Arbeitsprozessen vermittelt. Oftmals findet die Ausbildung im Wechsel zwischen Betrieb und Berufsschule statt. Um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, müssen Schreinerinnen und Schreiner nach dem dritten Ausbildungsjahr die Gesellenprüfung ablegen.

Die wichtigste persönliche Voraussetzung für Tischlerinnen und Tischler ist das Handwerksgeschick. Nur wer keine zwei linken Hände hat und gern kreativ und körperlich fordernd arbeitet, wird Freude an diesem Beruf haben. Ein technisches Verständnis und Interesse von Maschinerie und Computern ist von deutlichem Vorteil, da auch Schreinerinnen und Schreiner ihre Werkstücke häufig mit Software-Unterstützung anfertigen.

Umschulung zur Tischlerin / zum Tischler

Eine Umschulung zur Tischlerin oder zum Tischler ist neben der Ausübung eines Vollzeitjobs meistens nicht möglich, da in Werkstätten und auf Montage gelehrt wird. Allerdings gibt es, beispielsweise für Studienabbrecher, verkürzte Ausbildungsprogramme. Nach und auch während der Ausbildung stehen einem aber zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen.

Weiterbildung

Die klassische Weiterbildung von Tischlerinnen und Tischlern, ist wie bei den meisten Handwerksberufen, der Meisterbrief.

Durch Zusatzqualifikationen können sich Schreinerinnen und Schreiner aber schon während der Ausbildung weiterbilden, beispielsweise als „Europaassistent/in“ oder „Assistent/in für Energie und Ressourcen im Handwerk“.

Daneben gibt es zahlreiche Anpassungsweiterbildungen, durch die die Fachkenntnisse weiter vertieft werden können. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen und einen eigenen Betrieb zu eröffnen.  

Tischlerinnen und Tischler arbeiten in folgenden Betrieben:

  • in Werkstätten
  • auf Baustellen
  • vor Ort beim Kunden
  • in Lagerräumen
  • im Büro
  • in Werkhallen

Der Arbeitsalltag von Tischlerinnen und Tischlern

07.00 Uhr Arbeitsbeginn

  • Arbeitskleidung anziehen
  • Sichten der Arbeitsaufträge

10.00 Uhr

  • anstehende Verarbeitung von Werkstücken planen
  • Anfertigen von Skizzen, Plänen und Zeichnungen

11.00 Uhr

  • manuelle oder maschinelle Bearbeitung des Werkstücks
  • Hobeln, Schleifen, Sägen

14.00 Uhr Kundentermin

  • vor Ort Maße nehmen
  • Kundenwünsche notieren
  • Klärung der Materialien und der Kosten

16.00 Uhr

  • einfache Büroarbeit
  • Werkzeuge und Materialien für den nächsten Tag richten
  • Gespräche mit dem Meister und dem Team

17.00 Uhr Feierabend

  • Ein ereignisreicher und anstrengender Tag geht zu Ende.

An einem typischen Tag ist der Arbeitsbeginn von Tischlerinnen und Tischler um 7 Uhr. In einem kurzen Gespräch im Team werden die anstehenden Arbeiten besprochen und die Arbeitsaufträge verteilt.

Schreinerinnen und Schreiner machen sich anschließend an die Arbeit. Zuerst werden Skizzen, Zeichnungen und Pläne angefertigt. Mit Hilfe von Maschinerie und Computern, aber auch manuell werden dann verschiedenste Werkstücke hergestellt.

So kann an einem Tag der Einbauschrank einer Familie hergestellt werden und an einem anderen Parkett, welches anschließend beim Kunden verlegt wird. Jeder Tag ist abwechslungsreich und anders.

Gegen Mittag gilt es, vor allem in kleineren Betrieben, auch Kundengespräche zu führen. Dabei achten Tischlerinnen und Tischler auf Freundlichkeit und erklären den Kunden die Möglichkeiten der Umsetzung ihres Auftrags. Termine für das weitere Vorhaben werden besprochen und bei Einbauarbeiten der Besuch vor Ort geklärt.

Außerdem gibt es auch häufig Tage, an denen Schreinerinnen und Schreiner auf die Baustelle fahren und dort ihrer Arbeit nachgehen, wenn beispielsweise ein Dachgiebel aus Holz neu gebaut werden muss.

Am Ende des Arbeitstags setzen sich Tischlerinnen und Tischler mit ihrem Team und Meister zusammen und besprechen das weitere Vorgehen. Gegen 17 Uhr geht dann ein ereignisreicher und körperlich anstrengender Tag zu Ende.

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